Vom 7. bis 9. Oktober findet die EXPO REAL München statt. Sie ist eine der wichtigsten Immobilienmessen Europas und bietet einen vollumfänglichen Überblick über Entwicklungen, Themen, Innovationen und Lösungen in der Immobilienwirtschaft. Die Messe gilt auch als führendes Netzwerktreffen für Investoren, Projektentwickler, Landkreise und Kommunen. Auch die Stadt Kronberg im Taunus nutzt die Plattform.
Herr Wolf, die EXPO REAL ist ein riesiges Netzwerktreffen, wichtige Kontakte werden geknüpft und gepflegt. Die Kommunen nutzen die Messe vor allem als Plattform, um ihre Flächen für eine gewerbliche Entwicklung und den Wohnbau zu präsentieren. Mit welchen Erwartungen und Zielen reisen Sie im Oktober nach München?
HEIKO WOLF: Erstmals seit Jahren hat die Stadt bei der EXPO REAL wieder die Chance, Interessenten am Standort Kronberg im Taunus auch konkrete Perspektiven zur Entwicklung aufzuzeigen. So können wir uns nicht nur als hervorragende Adresse für Wohnen und Arbeiten präsentieren, wir bieten endlich auch die Aussicht das Interesse bedienen zu können.
Andere Städte aus dem Hochtaunuskreis, wie Bad Homburg, Friedrichsdorf und Oberursel haben in der jüngeren Vergangenheit Entwicklungsgebiete bei der EXPO REAL vermarkten können, Kronberg stattdessen nutzte die Messe vor allem zur wichtigen Kontaktpflege. Was haben Sie für potenzielle Interessenten nun „im Gepäck“?
HEIKO WOLF: Wir werden uns mit den Entwicklungspotenzialen darstellen. Konkret mit dem Realisierungswettbewerb Baufeld V "Quartier am Bahnhof Kronberg" und den beiden von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Gewerbeentwicklungsflächen „Kronberger Hang“ und „Auernberg“. Für Letztere wird bis zum Jahresende der Rahmenplan vorliegen.
Nicht nur externe Unternehmen und Entwickler werden sich für Kronberg im Taunus interessieren, auch Kronberger Bestandsunternehmen benötigen Expansionsflächen. Müssen sie sich Gedanken machen, dass Kronberg bei der Akquise ausschließlich auf Externe für eine Neuansiedlung schauen könnte?
HEIKO WOLF: Natürlich nicht. Die Gewerbeentwicklungsflächen sind ebenso für ortsansässige Gewerbebetriebe vorgesehen, und wir sind in unseren fortlaufenden Treffen mit dem Bund der Selbstständigen und unseren Firmenbesuchen natürlich Botschafter einer nahenden Besserung bzgl. gewerblicher Entwicklungsmöglichkeiten. Abwandernde Unternehmen, die mit ihren Gewerbesteuerzahlungen maßgeblich die Finanzierung von Kronbergs Gemeinwesen bestimmen, sollen bald der Vergangenheit angehören. Und mit wohnbaulichen Entwicklungen könnte die Stadt ihren Teil zur Bekämpfung des Fachkräftemangels beitragen.
Wer Flächen zur Entwicklung sucht, hat oft einen klaren Zeitplan im Kopf. Wie sieht dieser für die Entwicklung in Kronberg aus?
HEIKO WOLF: Die Satzungsbeschlüsse der gewerblichen Bebauungspläne sind Juni 2028 vorgesehen. Die zughörigen Änderungen des gültigen Regionalen Flächennutzungsplans 2010 werden rechtzeitig erfolgen. Das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs Baufeld V "Quartier am Bahnhof Kronberg" liegt mit der Preisgerichtssitzung am 20.02.2025 vor. Wenn es uns jetzt noch gelingt für das Baufeld III (Mobilitätsdrehscheibe am Bahnhof) den „Bremsklotz zu ziehen“ und das Problem der Zuverlässigkeit der S4 positiv zu beeinflussen, dann wäre ich deutlich beruhigter, was die Zukunft Kronbergs anbelangt.
Mit dem zur Verfügung stehenden Bilanzkreismodell und der beschlossenen Carport-PV-Anlage am Waldschwimmbad könnten wir auch den uns gesetzten Klimaschutzzielen näherkommen. Von dem Projekt erwarte ich mir auch überregional Strahlkraft. Vielleicht gelingt es uns ja den Projektbeginn aus 2026 noch auf 2025 vorzuziehen. Die Bescheidung des zugehörigen Bauantrags sollte demnächst vorliegen. Das wäre ein guter Beweis dafür, dass der Hochtaunuskreis seinem wirtschaftsfördernden Beitrag durch die Bauaufsicht nachkommt, denn eines darf man nicht vergessen: Investoren „lieben“ Geschwindigkeit. Wir sind bereit den Motor zu starten.